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Luftbild Klinikum Mittelbaden Balg

Klinikum Mittelbaden bekräftigt seine Zukunftsstrategie

Baden-Baden (29.11.2023). Die Geschäftsführung des Klinikums Mittelbaden sieht sich bestärkt in ihrem Vorgehen, ihr medizinisches Angebot strategisch weiterzuentwickeln und die finanzielle Lage mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket zu verbessern. Um sich für jetzige und zukünftige Herausforderungen aufzustellen und die medizinstrategische Entwicklung hin zum Klinikum Baden-Baden Rastatt zu unterstützen, sollen Kosten verringert, medizinische Leistungen angepasst und die Qualität der Gesundheitsversorgung für Mittelbaden gesichert werden. Pauschale und unzutreffende Verlautbarungen der letzten Tage in der Öffentlichkeit weist das Klinikum Mittelbaden entschieden zurück.

Maßnahmenpaket bringt Konsolidierung voran

Die wirtschaftliche Situation einer Vielzahl deutscher Kliniken ist momentan angespannt. Gründe sind vor allem Kostensteigerungen, Fachkräftemangel und mangelnde Ausgleichszahlungen von Bund und Ländern. Auch das Verhalten der Patienten nach der Corona-Pandemie hat sich verändert: Manche Patienten meiden einen stationären Aufenthalt. 
So auch im Klinikum Mittelbaden. Allerdings verbessert sich seit Frühjahr 2023 diese Situation langsam, aber dennoch stetig. Hinzukommt der enorme Rückgang an ausländischen Patienten. Zum einen bedingt durch Reisebeschränkungen während der Pandemie, zum anderen bleiben Privatpatienten aus Russland wegen des Ukraine Krieges aus. Beides hat zu Erlösverlusten geführt bzw. dauert an. Zusätzlich gibt es immer wieder höhere krankheitsbedingte Ausfälle in der Belegschaft als 2019, so dass die Anzahl an Behandlungen wie vor der Pandemie noch nicht erreicht ist. Das Maßnahmenpaket, das am 16. Oktober öffentlich vorgestellt würde, berücksichtigt diese Aspekte. Es umfasst 11 Millionen, sieht eine erhebliche Reduktion des prognostizierten Verlustes vor. Es enthält neben Maßnahmen im medizinischen Bereich auch Optimierungen in der Verwaltung und in den Pflegeeinrichtungen.

Nachteilig wirken Alter der Bestandsimmobilien und hohe Instandhaltungs- und Brandschutzkosten

Für das Geschäftsjahr 2022 betrug das Defizit 5,7 Millionen Euro. Nach Experteneinschätzung sei dieser Betrag im Vergleich zu anderen kommunalen Kliniken in Baden-Württemberg und Bayern als moderat zu bewerten. Weiter kommen die Wirtschaftsexperten, die alle Kategorien, wie Kosten, Erträge und Leistungen, betrachten, trotz der geschilderten ungünstigen Bedingungen zu dem Ergebnis - Zitat : „Daraus ergibt sich, dass die Klinikum Mittelbaden gGmbH mit den gegebenen Ressourcen eine überdurchschnittlich hohe Leistung erbringen.“ Weiter: „Zusammenfassend ist festzustellen, dass die beeinflussbaren Faktoren im Vergleich zu ähnlichen Kliniken gut strukturiert und gemanagt sind, die nicht direkt beeinflussbaren Faktoren (Gebäude) aber nachteilig wirken.“ Gemeint sind insbesondere die erforderlichen Instandhaltungs- und Brandschutzmaßnahmen, momentan an drei unterschiedlichen Standorten und das Alter der aktuellen Bestandsimmobilien. Geschäftsführung und Aufsichtsrat sind sehr stolz auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre tagtägliche Leistung für das Klinikum Mittelbaden und bedanken sich ausdrücklich für den verlässlichen Einsatz und ihr beständiges Engagement.

Medizinisches Profil ist umfassend und zukunftsfähig

Das medizinische Angebot des Klinikums Mittelbaden ist bereits seit 2021 mit der Initiative #KMB2025 Ziel der Bemühungen des Klinikums um eine moderne Gesundheitsversorgung für Mittelbaden, in deren Fokus stets die Patientinnen und Patienten stehen, wie die Zahlen deutlich zeigen: an 365 Tagen rund um die Uhr versorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen drei Standorten mehr als 32.000 mal stationär und mehr als 50.000 mal ambulant Menschen, die medizinische Hilfe im Klinikum Mittelbaden suchen. Um die finanzielle Situation zu verbessern, folgen weitere Anpassungen für die einzelnen Standorte, die auch den Weg für das zukünftige Klinikum Baden-Baden Rastatt bereiten.

Rastatt:

Ausbau Herz- und Gefäßzentrum Mittelbaden und verbesserte Schlaganfallbehandlung
Ausbau des Standortes zum Herz- und Gefäßzentrum Mittelbaden und Optimierung der Betreuung der Patienten durch Schaffung einer Intermediate Care Einheit, Ausbau der Neuroradiologie zur weiteren Verbesserung der Schlaganfallversorgung.

Baden-Baden Balg:

Fokus auf Herz-und Kreislauferkrankungen mit häufigen Rhythmusstörungen und Optimierung der Therapie von Adipositaspatienten
Konzentration im Bereich Kardiologie auf geplante ambulante Eingriffe und Einrichtung einer Elektrophysiologie zur Therapie von häufigen Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und Behandlung struktureller Herzerkrankungen, Erweiterung der Versorgung von Adipositaspatienten und konsequenter weiterer Ausbau des zertifizierten Kompetenzzentrums, Gründung des onkologischen Zentrums Mittelbaden.

Bühl:

Ausbau der stationären Altersmedizin und Errichtung OP Schwerpunktzentrum für ambulante Eingriffe
Erweiterung der stationären geriatrischen Versorgung mit allgemeiner Innerer Medizin, Ausbau des bestehenden ambulanten Bereichs zu einem ambulanten OP-Schwerpunktzentrum für das Klinikum Mittelbaden für operative elektive planbare Eingriffe für hochspezialisierte Medizin der Hand- und Plastischen Chirurgie, Geriatrie, Schmerzmedizin, Sportmedizin. 

Umfassendes und breites Versorgungsangebot vorhanden

Vorbehaltlich der Entscheidung der Gremien ist die Konzentration der Notfallversorgung in den Kliniken in Baden-Baden und Rastatt geplant. Für die Patienten und die niedergelassenen Ärzte ist das vorteilhaft, denn so ist eine umfassende medizinische Weiterversorgung ohne nochmalige Transporte möglich. „Wir sind uns sicher, dass wir mit unseren Anpassungen im Rahmen unseres Maßnahmenpakets unser Angebot an hochspezialisierter Medizin nicht nur zukunftsfähig gestalten, sondern ein umfangreiches Leistungsspektrum bieten, das für unsere Patienten attraktiv ist und die Daseinsvorsorge für die Region Mittelbaden auch zukünftig optimal sicherstellt,“ betont Privatdozent Dr. Thomas Iber, medizinischer Direktor. Neben den Erweiterungen verfügt das Klinikum Mittelbaden bereits heute über ein umfassendes und breites Versorgungsangebot, das neben stationären Behandlungen vieler Fachdisziplinen den Patienten verschiedene ambulante Therapien aus einer Hand bietet. Darüber hinaus gibt es eine Reihe medizinischer Zentren, die sich aufgrund ihrer Spezialisierung besonders zur Therapie schwerwiegender Erkrankungen eignen.

Kommunal heißt von Menschen in Mittelbaden für Menschen in Mittelbaden

Das Klinikum Mittelbaden steht ganz besonders jetzt zu seiner kommunalen Trägerschaft. Nur so gestalten Menschen vor Ort die Geschicke des Hauses und steuern die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Sinne der Menschen, die in Mittelbaden leben. Man sollte wissen: Privatisieren ist leicht, aber es kostet sehr viel: Die Kommunen werden von den privaten Trägern weiter in die Pflicht genommen. Momentan gibt es einige Beispiele, bei denen private Klinikbetreiber ihre Häuser wieder an kommunale Träger zurückübertragen. Grund: um den finanziell angeschlagenen Häusern besser helfen zu können.

Hohe Förderquote für Klinikum Mittelbaden

Das Raum- und Funktionsprogramm für den Neubau ist gegenwärtig in der intensiven Abstimmung mit dem Ministerium, diese Verhandlungen sind nicht öffentlich. Sobald es Resultate gibt, wird das Klinikum Mittelbaden die Öffentlichkeit darüber informieren. Im Juli 2023 wurde 11-seitiger Auszug mit wesentlichen Eckpunkten auf Anfrage der FDP/FBB-Fraktion veröffentlicht. Aktuell steht eine hohe Förderquote in Aussicht. Anderslautende Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit.

Chefärzte arbeiten und kommen gern in das Klinikum Mittelbaden

Entgegen anderslautender Aussagen ist die Fluktuation bei den Chefärzten im Klinikum Mittelbaden unterdurchschnittlich. In 2023 sind  bzw. werden - bis Ende Dezember - zwei Chefärzte ausscheiden, für das Jahr 2022 ebenfalls, nach langjähriger Tätigkeit. Das medizinische Leistungsvermögen ist so breit wie nie zuvor in der Geschichte des Klinikums Mittelbaden. Wenn Abteilungsleiter in den vergangenen Jahren aus beruflichen oder persönlichen Gründen das Klinikum verlassen haben, konnte die Stelle immer zeitnah mit erstklassigen Fachmedizinerinnen und -medizinern nachbesetzt werden. Zu den Medizinern zählen etliche Experten, die –im Sinne unserer Patienten - eine exzellente medizinische Qualität gewährleisten.