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Viele Personen stehen im Ratssaal.
© Ute Hasel/Stadt Baden-Baden Bei der Einbürgerungsfeier im Rathaus gab es neben Glückwünsche von Bürgermeister Kaiser (Mitte) auch Präsente.

Einbürgerungsfeier im Alten Ratssaal

Baden-Baden (29.09.2023). In einer würdigen Feierstunde konnte Bürgermeister Roland Kaiser am Dienstagabend (26. September) drei Herren ihre Einbürgerungsurkunde überreichen. Sie leisteten gemeinsam das Gelöbnis auf die deutsche Verfassung. Weiteren rund 35 Personen, die seit der Feier im vergangenen Jahr eingebürgert wurden, waren der Einladung ebenfalls gefolgt und erhielten neben dem Glückwunsch des Bürgermeisters ein Präsent.

99 Personen seit 2022 eingebürgert

Bürgermeister Kaiser berichtete in seiner Ansprache, dass seit der Feier im Vorjahr 99 Personen eingebürgert wurden, davon 47 Männer, 41 Frauen und 11 Kinder. Spitzenreiter der Herkunftsländer sind dabei Syrien (31), die Ukraine (10) und Polen (4). Aber auch aus anderen Ländern wie beispielsweise Togo, Bulgarien, Serbien oder Lettland kommen die neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Die Lebenswege sind dabei ganz individuell: „Manche von Ihnen sind hier bereits geboren und aufgewachsen, andere sind im Heimatland vor Gewalt und Unterdrückung geflohen, andere wiederum kamen als Arbeitskraft nach Deutschland oder sind dem Partner oder der Partnerin hierher nachgefolgt“. 

Antragszahlen für Einbürgerung steigen

Besonders hob Roland Kaiser hervor, dass mit der deutschen Staatsangehörigkeit und dem damit verbundenen Wahlrecht ein elementares Recht der demokratischen Mitgestaltung einhergeht, sowohl als Wähler als auch mit der Möglichkeit, sich als Kandidaten aufstellen zu lassen. Bewusst gewählt ist der Tag der Einbürgerungsfeier um den 3. Oktober: „Dieser Tag ist unser Nationalfeiertag, an dem seit mehr als 30 Jahren der Zusammenschluss von West- und Ostdeutschland gefeiert wird.“ Mit Blick auf die aktuelle Kriegslage in der Ukraine hob Kaiser die Bedeutung die europäische Friedensordnung besonders hervor. Die Antragszahlen für die Einbürgerung steigen nach wie vor. Im Jahr 2022 stellten 214 Personen einen Antrag, im laufenden Jahr sei man bereits bei 190 Anträgen. Der anstehende Entwurf zur Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes lässt Erleichterungen und einen weiteren Anstieg von Anträgen erwarten.

Weitere Informationen

Die kommissarische Integrationsbeauftragte Svetlana Bojcetic hielt eine sehr persönliche Rede und gab Einblick in ihr eigenes Leben und ihre Einbürgerung, die inzwischen 40 Jahre zurückliegt. „Wir waren hier und wollten Sicherheit, wir wollten mitreden.“ Bis heute gehe ihre gesamte Familie wählen. Demokratie bedeute, sich auszutauschen, Argumente für seine Meinung zu formulieren, zu streiten, aber auch Kompromisse zu finden, so Bojcetic weiter, die auch den Wunsch an die Eingebürgerten aussprach, „sich einzubringen und sich ehrenamtlich zu engagieren“. Zum Abschluss der Feierstunde wurde gemeinsam die Nationalhymne angestimmt, bevor bei einem Umtrunk Zeit für Gespräche und Austausch war. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Ralf Eisler an der Klarinette und Helmuth Pfäffle-Steinhoff am Klavier.