Drei Menschen stehen nebeneinander hinter einem Tisch.
© Felix Kamm Béa Bieber (Großrätin und Vorsitzende des Oberrheinrates), Frank Grimberg (Dozent der Fachhochschule Nordwestschweiz), Sylvia M. Felder (Regierungspräsidentin des RP Karlsruhe)

Schulische Kooperation im Dreiland: Hoher Besuch am Richard-Wagner-Gymnasium

Baden-Baden (24.06.2024). Sylvia Felder, Regierungspräsidentin des Regierungspräsidium Karlsruhe und Präsidentin der Oberrheinkonferenz besuchte gemeinsam mit Großrätin Béa Bieber, Vorsitzende des Oberrheinrates, das Richard-Wagner-Gymnasium (RWG). Grund dafür war einerseits das im November 2021 der Schule verliehene Oberrheinsiegel, andererseits das bilinguale Profil am RWG, das vorgestellt werden sollte.

Bilinguale 5. Klasse empfängt mit Gesang

Der hohe Besuch wurde von der bilingualen fünften Klasse mit Gesang empfangen. Anschließend stellten sich die jungen Schüler vor und erzählten mit Begeisterung von ihren französischen Brieffreunden, ihren Corres. Schulleiter Matthias Schmauder präsentierte die Kooperation des RWG mit dem Collège Simone Veil aus Herrlisheim, wofür die Schule mit dem Oberrheinsiegel ausgezeichnet wurde. Diesen Austausch gibt es bereits seit 2007 und er wird für die bilingualen fünften und sechsten Klassen angeboten. Da aktuell ein solcher Klassenaustausch für die Schüler ab der siebten Klasse nicht zu organisieren ist, gab es nach der Präsentation eine Diskussion über Förderungsmöglichkeiten solcher Kooperationen, die vor allem das Finden von Partnerschulen im Dreiland vereinfachen sollen.

"So wichtig, dass wir die Sprache unseres Nachbarn lernen"

„Die Sprache spielt bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine ganz wesentliche Rolle. Sie ist für die Verständigung und das gegenseitige Verständnis zentral. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Sprache unseres Nachbarn lernen! Denn wir lernen nicht nur die Sprache, sondern erfahren gleichzeitig auch etwas über die Kultur, die Geschichte und die Lebensart des anderen Landes. Dies alles zu vermitteln, ist eine sehr große Aufgabe für die Schulen: durch Schüleraustausche und Begegnungen, die oftmals zu langjährigen Kontakten führen, wird bei den Schülerinnen und Schülern die Begeisterung für andere Länder und ihre Sprachen geweckt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen leistet somit auch einen Beitrag zur Völkerverständigung“, erläuterte Regierungspräsidentin Felder die Rolle von grenzübergreifender Zusammenarbeit von Bildungsinstituten.

Viele Schüler betonen Wunsch nach verstärktem Austausch

Anschließend hatten je zwei Schüler einer Klassenstufe, die den bilingualen Zug am RWG besuchen, die Möglichkeit, mit den Gästen zu sprechen: Sie durften erzählen, warum sie sich für dieses Profil entschieden haben und welchen Anreiz sie für die Auswahl dieses Zuges hatten - hier waren die Austauschmöglichkeiten eine beliebte Antwort. Am Ende dieser Gesprächsrunde stellte Professor Frank Grimberg (Dozent der Fachhochschule Nordwestschweiz) eine interessante Frage an die Schülerinnen und Schüler: ,,Wenn ihr bestimmen könntet, wie man Schule organisiert, was würdet ihr mehr/weniger machen?” Viele Schüler betonten ihren Wunsch nach einem verstärkten Austausch und nach Unterricht in kleineren Gruppen bzw. Klassen, ein Wunsch, dem viele der Gäste, aber auch die Französischlehrkräfte der Schule zustimmten.

Weitere Informationen

Nach einer letzten Präsentation des bilingualen Zuges am RWG fand erneut ein Gespräch über die Zukunftsaussichten der Kooperation mit Schulen aus Frankreich, eventuell auch aus der französischen Schweiz statt. „Aus meiner Sicht haben sie [die Kooperationen] eine große Bedeutung. Sie stärken den Zusammenhalt und das Verständnis füreinander im Dreiland spürbar. Genau das brauchen wir (noch mehr). Die Herausforderungen unseres gewachsenen Arbeits-, Lebens- und Kulturraumes schaffen wir nur gemeinsam“, betonte Großrätin Bieber die Wichtigkeit der Kooperation innerhalb des Dreilandes. Bevor die Schule sich von den Gästen verabschiedete, durfte die Klasse 10 a sie bei einer Hospitation im bilingualen Geographieunterricht begrüßen - hier zeigte sich der Besuch vor allem von dem kompetenten Umgang mit der französischen Fachsprache der Schülerinnen und Schüler begeistert. Der Besuch wurde von der Abteilungsleiterin für Sprachen, Ute Glas, organisiert. In dieser Funktion repräsentiert Ute Glas unter anderem den bilingualen Zug, den sie durch verschiedene Aktionen immer wieder lebendig und für alle sichtbar macht.