Strahlrohr der Feuerwehr

Großangelegte Waldbrandübung im Forstgebiet “Immenstein”

Forbach/Baden-Baden (22.07.2024). Am vergangenen Wochenende fand im schwer zugänglichen Forstgebiet “Immenstein” zwischen Forbach und Baden-Baden eine umfangreiche Waldbrandübung statt. Diese Übung ist Teil des seit zwei Jahren laufenden Projekts “Wald- und Vegetationsbrand”, das von Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt gemeinsam initiiert wurde. Ziel des Projekts ist die intensive Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und Feuerwehr. Zeitgleich wurden sogenannte landesweite Tandems eingerichtet, um einen kontinuierlichen Informationsaustausch und eine fachübergreifende Planung sicherzustellen. 

Wie lief die Übung ab?

Das Übungsgebiet im Forstbereich “Immenstein” gilt seit dem Orkan Lothar als besonders gefährdet für Waldbrände. Das unwegsame Gelände ist nur mit geländegängigen Fahrzeugen erreichbar und die Wasserversorgung muss über weite Strecken mittels Tanklöschfahrzeugen oder langen Schlauchstrecken erfolgen. 
Bei der Übungsannahme wurde ein Waldbrand von einem Spaziergänger über den europaweiten Notruf 112 bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Mittelbaden gemeldet. Daraufhin wurden die Feuerwehren aus Baden-Baden und Forbach alarmiert. Diese 
mussten zunächst im Bereich der “Roten Lache” eine Erkundung durchführen, da die Ortsangabe ungenau war. 

Forstämter waren ebenfalls involviert

Als Übungsannahme brannte eine Fläche von ca. 25 Hektar Waldgebiet, hierfür wurde über 4 Stunden bei hochsommerlichen Temperaturen geübt. Beteiligt waren die Feuerwehr Baden-Baden mit den Abteilungen Lichtental, Neuweier und Steinbach sowie der Führungsgruppe, die Feuerwehr Forbach unter Leitung von Kommandant Tobias Feser, der Zug “Brandbekämpfung Wald” Murgtal des Landkreises Rastatt mit den Feuerwehren aus Gaggenau, Gernsbach und Loffenau, die DLRG Mittelbaden mit ihrer Drohneneinheit sowie das DRK Baden-Baden für die Versorgung. Auch das Forstamt Baden-Baden und das Forstamt Landkreis Rastatt waren involviert. Die Einsatzleitung der Einsatzstelle übernahm Sascha Mundy von der Feuerwehr Baden-Baden unter den Augen der Übungsbeobachter der einzelnen Feuerwehren sowie den Vertretern der Forstverwaltung und des Nationalparks 
Schwarzwald.

Ziele der Übung:

Die Übung verfolgte mehrere zentrale Ziele, wie z.B. die Erprobung des neuen gemeinsamen Einsatzkonzepts für Wald- und Vegetationsbrände, die Zusammenarbeit der Feuerwehren im kreisübergreifenden Einsatz mit der Kommunikation über den eingeführten digitalen Einsatzstellenfunk (TETRA BOS), eine effektive Einsatzleitung mit Einsatzabschnitten in unwegsamem Gelände, die Orientierung im Waldgebiet durch Nutzung von Geoinformationen und einer Erkundung aus der Luft mittels Drohnen sowie die Zusammenarbeit der Forstdienststellen und das Heranführen von großen Mengen Löschwasser über lange und schlecht befahrbare Wegstrecken.  

Weitere Informationen

Es wurde eine positive Bilanz aus der Übung gezogen. So erwies sich die Unterstützung durch Drohnen als äußerst hilfreich in dem unwegsamen Gelände. Eine kreisübergreifende Zusammenarbeit beschleunigt Entscheidungsprozesse und erleichtert die Führung. Auch wurde deutlich, dass die fachliche Beratung durch die Forstbeamten von großer Bedeutung ist und dass für Einsätze im Wald ausschließlich geländegängige Einsatzfahrzeuge für die Feuerwehr vorgehalten werden müssen, um die Einsatzstelle zu erreichen. 

Das Forstgebiet “Immenstein” hat historische Bedeutung, da es am 25. Juli 1964 Schauplatz eines der größten Waldbrände in der Geschichte von Baden-Baden war. Bereits 1987 fand dort eine Waldbrandübung statt. Die erfolgreiche Durchführung der  aktuellen Übung verdeutlicht die Notwendigkeit und den Nutzen einer engen Zusammenarbeit und gründlichen Vorbereitung, um im Ernstfall effektiv und koordiniert handeln zu können.